Myofasziale Schmerztherapie

„Was tun“ bei Schmerzen im Bewegungsapparat?

Meist führt der erste Weg zum Orthopäden, dessen wahrscheinlichste Diagnose ist eine Arthrose oder Gelenkentzündung – beides ist in dieser Form häufig nicht die tatsächliche Ursache Ihrer Beschwerden. Sie nehmen die verschriebenen Schmerzmittel eine Zeit lang ein, nur um nach deren Absetzung wieder am Anfang zu stehen – mit den selben Schmerzen wie zu Beginn der Behandlung.

Meist liegt dies daran, dass der Schmerzort und die Schmerzentstehung im Körper räumlich weit auseinander liegen können, die myofasziale Schmerztherapie ist ein komplementär medizinisches Behandlungs- und Therapiekonzept welches sich diesem „Problem“ annimmt. Sie hat das Ziel, myofasziale Triggerpunte und Schmerzausstrahlungen zu lösen und den Schmerz dort zu lindern wo er entsteht – nicht wo sie ihn spüren.

 

 

Ursache

Ursache für das myofasziale Schmerzsyndrom ist ein überempfindlicher Herd in einem Muskel, der als Triggerpunkt bezeichnet wird. Er entsteht durch die Überlastung des Muskels, welche zu einer anhaltenden Kontraktion einzelner Sarkomere (kleine funktionelle Einheit des Muskels) führt. Sie können durch Fehlhaltungen und Fehlbeanspruchung (z.B. falsche Arbeitshaltung oder mangelnden Trainingszustand) dauerhaft Verkürzen. Es kommt zu einer lokal begrenzten Sauerstoffunterversorgung des Muskels und somit zu einer Hemmung der Wiederaufnahme von Calcium in das sarkoplasmatische Retikulum was zu einer Dauerkontraktion der Muskelregion führt. Dieser sogenannte Kontrakturknoten ist meist von außen als Verhärtung in der Muskulatur ertastbar. Die Ausschüttung von Botenstoffen führt zu einem Schmerz, der sich durch spinale Reflexe auf benachbarte Muskelbezirke ausdehnen kann.

 

Beispiele für Muskelüberlastungen die zur Triggerpunktbildung führen können:

  • Stress
  • kleinste Schäden durch ständig wiederkehrende Bewegungen
  • Fehlernährung
  • hormonelle Störungen
  • Immobilität
  • Muskelschwäche
  • Krämpfe oder neurologische Schäden (Schädigungen einzelner Nervenwurzeln)
  • Unterkühlung (z. B. zu dünne Kleidung im Winter)

 

Rund 80% der Schmerzsyndrome sind auf derartige Muskelverhärtungen zurückzuführen.

 

 

Was sind Triggerpunkte?

Ein Trigger-Punkt ist ein lokaler, druckempfindlicher Punkt auf Grund einer Muskelverhärtung in der Skelettmuskulatur. Er erzeugt eine eingeschränkte Beweglichkeit und Muskelschwäche des Gebietes. Eine Dehnung des Muskels ist schmerzbedingt nur eingeschränkt möglich. Bei Druck auf den Triggerpunkt können Schmerzen in die so genannte Übertragungszone (Referred Pain) ausstrahlen, es kommt zu einem reflektorischen Zucken der dortigen Muskelfasern.

 

 

Therapeutische Möglichkeiten

Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich hauptsächlich auf die gezielte Reduktion „Deaktivierung“ der permanent kontrahierten Muskelfasern sowie der anschließenden nachhaltige Prophylaxe die durch ungünstige Arbeitshaltung oder mangelhaften Trainingszustand dauerhaft verkürzten oder fehlbeanspruchten Muskeln vorzubeugen.

Die Triggerpunkt-Therapie besteht aus Anamnese, Inspektion und Dehntest um die entsprechenden Triggerpunkte einzugrenzen und im Rahmen der anschließenden Behandlung systematisch zu Behandeln. Der Effekt ist sofort spürbar. In der Behandlung werden Schmerzbilder des Patienten reproduziert, das lässt einen Beweis der Zugehörigkeit von Schmerzbild und Muskel zu.

 

Zurück zur Übersicht